Wednesday, November 5, 2008

Kirchhorst, 28. Juli 1939


Am späten Nachmittag schloss ich die Niederschrift der "Marmorklippen" ab. Es scheint mir, dass sie ungefähr, wie ich es dachte, gelungen ist - von Stellen abgesehen, an denen der Geist sich zu sehr spannte, so dass die Sprache unter Druck geriet und kristallinisch wurde; dort gleicht sie einem Strome, der Schollen führt. Sie sollte münden in eine Prosa ohne Schwingung und ohne Drehung, von grosser Festigkeit. Die Sätze müssen, wie Fechter in die Arena, in das Bewusstsein ziehen. Doch hängt das nicht vom Willen ab.

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