Sunday, November 30, 2008

Kirchhorst, 25. Januar 1940

Lektüre: Hasper, "Über die Krankheiten der Tropenländer", Leipzig 1831 - ein Werk, das seit langem unter meinen Büchern steht. Derartiges kaufte ich damals gern. Enthält gute Schilderungen des Lebens in den Sumpfgebieten, so von Teilen der Küste von Guinea nach der Beschreibung von Lind. Überschwemmte, verschlammte Waldungen, in denen Myriaden von Insekten mit ihren Flügeln die Lichter löschen und das Konzert des niederen Getiers den Schlaf vertreibt. Die Luft ist verdorben, dick und so von faulen Dünsten erfüllt, dass die Fackeln zu ersticken drohen. Selbst die menschliche Stimme verliert ihren natürlichen Klang.

"Besonders muss man es den ostindischen Seekapitäns Dank wissen, dass sie auf den Schiffen nach der Mahlzeit die Weinflasche nicht mehr als höchstens sechs Mal herumgehen lassen."

Die Bewegung der Seuchen gleicht dem Heerzeuge dämonischer Wesen. "Nachdem diese Krankheit fünf Jahre lang in Hindostan und Dekan gewütet und unzählige Menschen hinweggerafft hatte...wendete sie sich im Oktober 1821 nach der westlichen Seite hin bis nach Schiraz in Persien, wo sie binnen acht Wochen 60000 Menschen hinwegraffte, und sie erschien darauf zu Bassora, Bagdad, Moscat und Aleppo in Syrien."

Der Windstoss, in Europa zuerst erwähnt im "Asiatic Journal" von 1822, soll auf Strömungen von überhitzter Luft beruhen, in die man gerät, um dann blitzartig gefällt zu werden. Es wird vermutet, dass es zwischen gewissen Felsengruppen Brennpunkte gibt, an denen die Sonnenstrahlen die Luft in einer Art durchglühen, die Zerstörungen der Lunge bewirken kann. Der Windstoss wird in Ostindien La genannt, was mit dem persischen Loh und unserem Lohe gleichbedeutend sein soll.

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