Thursday, November 6, 2008

Kirchhorst, 16. August 1939

Fahrstuhlträume, unangenehm wie fast alle Träume, die sich mit der Technik beschäftigen. Dazu Treppen, denen das Geländer fehlt oder die unterbrochen sind und unter deren Fetzen der Abgrund erscheint. Die Welt als verworfene Architektur.

Die Unordung der Welt erscheint an manchen Tagen fast übermächtig, so dass man verzweifelt, sie je zu bändigen. Ich ordne dann den Schreibtisch, die Wäsche, die Gartengeräte, jedoch mit Unlust im Hintergrund. Es liegt darin wohl auch die Einsicht, dass alles, was wir schaffen und sammeln, zugrunde gehen wird. Am besten sollte man solche Tage im Bett verbringen und vor allem nichts Neues an ihnen anfangen.

Bei der Post ein portugisischer Roman von Guedes de Armorim, "Aldeia das águias", mit einer Widmung des Verfassers, die ich nicht entziffere.

1 comment:

Jonas said...

Das ist Jünger auf der Höhe seiner Meisterschaft. Wenn die blumigen Worte hinter die echte Fassungslosigkeit zurücktreten. Danke.