Thursday, November 20, 2008

Bei Greffern, 22. November 1939


Die Flut hat ihren höchsten Stand erreicht und geht zurück. Auf meinen Gängen durch die Stellung sehe ich viele Vögel, so den Reiher, der nahe dem Zollhaus Greffern auf einer Kiesbank fischt. Im Dämmerlicht treten die Fasanen so zahlreich aus dem Erlengürtel, das manche Wiese einem gutbesetzten Geflügelhofe gleicht. Der Eisvogel. Wenn man das Tierchen funkelnd aus dem vergilbten Schilficht schwirren sieht, ist man versucht, zu fragen, warum inmitten dieser trüben Landschaft die Natur es schmückte wie einen Edelstein. Die Wissenschaftler weisen Relikte aus der Eiszeit nach - vielleicht gibt es auch solche aus der Märchenzeit.

(Bild: Der Eisvogel, Alcedo atthis)

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