Friday, November 7, 2008

Celle, 2. September 1939


Der schöne Weg durch den Französischen Garten zum Dienst, am Denkmal der Königin Karoline Mathilde und an der Bienen- und Seidenraupenzucht vorbei. Die grüne Rasenfläche in der ersten Kühlung des Herbstes; zuweilen streichen Elstern über sie hinweg. Dann Teiche, deren Spiegel an vielen Stellen von den weichen Flossenschlägen der Fische zittern, mit Schwänen und bunten Enten am Uferrand.

In diesem Abschnitt, in dem das eigentliche Wachstum geleistet ist, gewinnen die Pflanzen gleichsam Besinnung, und nur noch zu reifen ist ihre Pflicht. Das tritt dann im Kontur hervor - in der ruhigen Pracht, der Sicherheit und oft metallischen Prägung der Lebenform. In der Frucht herrscht die Plastik vor, wie dereinst in der Blüte die Farbe und der Duft, und dieses Verhältnis gewinnt nun in der gesamten Pflanze Gestalt. Sehr schön ist etwa die Art, in der das Blatt am Ansatz zu schwellen beginnt, bevor es sich vom Zweige löst, vor allem bei den Platanen und Kastanien.

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