Monday, July 13, 2009

Rambruch, 24. Mai 1940

Über Rollingen und Reckingen, mit dem Marschziel Hemstert in Belgien. In Säul erschien jedoch der Regimentskommandeur mit dem Befehl, rechts einzudrehen und Rambruch zu erreichen - offenbar eine Bewegung operativer Art.

Mittagsrast auf einer Wiese bei Ospern. Das Essen war wie immer pünktlich fertig und gut gekocht, da die Köche Tag und Nacht fast ohne Pause arbeiten. Beim Abmarsch liess ich daher den Schützen Rumke von der Küche holen und vortreten, worauf ich ihn, mit der Begründung, dass die Linsensuppe wieder vorzüglich geschmeckt habe, zum Gefreiten beförderte. Da dieses Argument noch einem jeden aus frischer Erfahrung einleuchtete, rief es grossen Beifall hervor.

Wir marschierten durch die angenehme luxemburgische Weidenlandschaft bis Rambruch; dort lag ich in einem kleinen Café im Quartier. Besitzer war ein dicker, gemütlicher Mann, etwa dreissigjährig, vom flämischen Typ. Wenn es nur solche gäbe, hätte man keine Kriege, doch ununterbrochene Zechgelage auf dieser Welt. "Jungs, ihr trinkt doch kein Wasser?" begrüsste er, gelich Bier eingiessend, vier junge Arbeiter, die bei ihm eintraten.

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