Friday, July 17, 2009

Doumely, 28. Mai 1940


Nach dem Wecken Gang durch die Gärten, in denen die Kaninchen hoppelten, während die Hühner sich schon ein wenig mehr in die Feldmark gedrückt hatten. Man sah sie verschüchtert hinter den ersten Wiesenhecken stehen. Dann Kaffee, und Abmarsch gegen zehn Uhr. Da zwei Pferde lahmten, liess ich einen Gepäckwagen zurück, zum grössten erstaunen des Trossführers, der den Befehl ganz unbegreiflich fand.

Weiter über Villers-sur-Mont, Poix-Terron, Montigny-sur-Vence, während immer die gleichen Bilder uns begleiteten. Leere, wüste Häuser, tote Pferde und auf den Weiden einsames, brüllendes Vieh. Mittagsrast in La Lobbe. Wir stellten einen Tisch auf die Strasse und tranken eine Flasche Burgunder zu der Brühe, die aus den in Boulzicourt gefangenen Hühnern bereitet war.

Abends in Doumley, in einem schon recht anbrüchig gewordenen Haus. Schlief noch im Bett, aber ganz angekleidet und mit den Satteltaschen unterm Kopf.

(Bild: "Pferd auf Hinterbeinen", Leonadro Da Vinci, 1483)

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